Besuch aus Essen im Dachgewächshaus

Immer mehr Kommunen interessieren sich für die urbane Landwirtschaft. Jetzt besuchte eine Gruppe aus Essen das Dachgewächshaus. Mit dabei Vertreter*innen der Essener Wirtschaftsförderung, der Immobilen Wirtschaft, der Stadtplanung, Verkehr und Umwelt, Architekten und Investoren.

Forschung 
Volkmar Keuter, Fraunhofer UMSICHT (inFARMING®) und Wolfgang Grüne, Exner Grüne Innovation informierten die Gäste über das Leuchtturm Projekt. So präsentiert der ALTMARKTgarten die Zukunft der Ernährung in den Städten, weil vor Ort produziert wird.  Dadurch entfallen lange Transportwege, der C02 Ausstoß wird reduziert und es wird auch auf Pestizide verzichtet. Das Obst und Gemüse wächst ganzjährig und und das geschieht über eine „Deep-Flow-Technologie“. Das bedeutet, dass die Pflanzen im Wasser wachsen, und sie werden mit Nährstofflösungen (Hydroponik) versorgt.
Das Fraunhofer UMSICHT forscht seit zwölf Jahren zur urbanen Landwirtschaft und hat bereits 2012 die erste Machbarkeitsstudie für den Lebensmitteleinzelhandel veröffentlicht. Um die Wirtschaftlichkeit zu garantieren, sind 1.000 Quadratmeter , wie in Oberhausen das Minimum.  „Doch der wirtschaftliche Betrieb ist nicht Gegenstand des ALTMARKTgarten“, betonte Volkmar Keuter. Vielmehr ist der ALTMARKTgarten eine Reallabor, um zu erforschen, was künftig alles möglich.“  Deshalb ist das Dachgewächshaus in vier verschiedene Klimakammern, die es ermöglichen unterschiedliche Kulturen anzubauen. Dazu gibt drei unterschiedliche Kultursysteme.  Zum Beispiel gibt es die  „Deep-Flow-Technologie“. Das bedeutet, dass die Pflanzen im Wasser wachsen, und sie werden mit Nährstofflösungen (Hydroponik) versorgt. Die Technologien sind ausgeklügelt, steuern Wärme und Wasserzufuhr.
Stadt neu denken
Der Essener Wirtschaftsförderer Peter Czuia zeigte sich begeistert: „Angesichts des Klimawandels ist es wichtig, die Stadt neu zu denken. Oberhausen zeigt, dass wir bisher das Potential der lokalen Produktion noch nicht genutzt haben.“
Auch bei Architekten ist das Thema der nachhaltigen Produktion angekommen. „Für uns ist das besonders interessant, weil es gerade im Bereich der Industriearchitektur viele Möglichkeiten für Dachgewächshäuser gibt. Damit würden Gewerbegebiete aufgewertet, um Lebensmittel anzubauen“, sagte Jonas Kerstgens, RMA Architekten.