Zwischen Hightech und Chili: Oberhausener Dachgewächshaus begeistert beim Tag der offenen Tür
Das Dachgewächshaus übt eine magische Anziehungskraft auf die Besucher:innen aus. Viele sind neugierig, was sich hinter den Kulissen verbirgt, wie moderne Technologien für die Produktion von Lebensmitteln in der Stadt eingesetzt werden oder wie zum Beispiel die Bewässerungssysteme funktionieren.
Der Tag der offenen Tür am 11. Mai 2024 hat wieder viele angelockt: Etwa 100 Besucher:innen aus Oberhausen und dem Umland nutzten die Chance, sich das Dachgewächshaus anzusehen, an einer Führung mit Wolfgang Grüne teilzunehmen oder auch Pflanzen gegen eine Spende zu erwerben.
Was fasziniert die Gäste?
„Mich begeistert, dass auf einer Fläche mitten in der Stadt Lebensmittel angebaut werden und damit Ressourcen geschont und etwas für die Umwelt getan wird“, sagt der Oberhausener Klaus Maurer, der bereits zum zweiten Mal das Dachgewächshaus besucht hat.
Scharf: Chilis im Dachgewächshaus
In dieser Saison hat Wolfgang Grüne zusammen mit Lajos Vilt erstmals verschiedene Chilis angebaut. Auch Lajos Vilt aus Oberhausen hat das Dachgewächshaus schon mehrfach besucht und von seiner Leidenschaft erzählt. Auf seiner Terrasse in der Altstadt wachsen rund 50 verschiedene Chilisorten, aber ob die auch im Dachgewächshaus gedeihen? Inzwischen sind es 22 verschiedene Sorten, davon 15 „Capsicum Annuum“, die auch in Europa wachsen. Dazu kommen sieben Sorten „Capsicum Chinense“ aus der Karibik, die besonders scharf sein können.
Für ihn ist es ein Experiment, aber die ersten Pflanzen blühen bereits und an einigen sind kleine Früchte zu sehen. Lajos Vilt hat sich inzwischen ein großes Fachwissen angeeignet, weiß, wo die verschiedenen Chilisorten weltweit herkommen, wie man sie pflegt und so konnte er auch die Besucher:innen beraten und jede Menge Tipps mitgeben. Gegen eine Spende erwarben viele eine Pflanze für den heimischen Balkon oder Garten.
Die ersten Chilipflanzen blühen, wachsen und gedeihen im Dachgewächshaus
Lajos Vilt im Gespräch mit Besucher:innen
Motiviert und engagiert
Wolfgang Grüne führte die Besucher:innen durch den Altmarktgarten – alle 30 Minuten eine Führung. Zwischendurch kümmerte er sich über die Organisation oder beantwortete Fragen. Künftig wird er eine größere Verantwortung übernehmen, denn er tritt in die Fußstapfen von Dieter Exner.
Abschied von Dieter Exner
Dieter Exner ist ein Urgestein des Dachgewächshauses. Er war an der Planung und Umsetzung des technischen Ausbaus beteiligt. Ob Heizung, Fassade, Elektrik oder das innovative Erdbeerregal: Dieter Exner hat sein technisches und gärtnerisches Wissen eingebracht, vieles koordiniert und ist heute stolz darauf, dass damals der Eröffnungstermin am 26. September 2019 trotz einiger Herausforderungen eingehalten werden konnte.
Seine letzte Führung: Dieter Exner geht in den Ruhestand
Er ist seit über 40 Jahren Gärtnermeister und hat in Deutschland schon viele ungewöhnliche Projekte realisiert. „Beim Altmarktgarten in Oberhausen habe ich viel gelernt“, sagt er. Zum Beispiel, mit Energie möglichst effizient umzugehen und den Verbrauch zu senken. „Wir haben die Gebäudetechnik umgestellt und die Ebbe-Flut-Bewässerung angepasst. Der Altmarktgarten ist ein Pilot, der zeigt, dass wir langfristig Gemüse in der Stadt anbauen können. „Nachhaltigkeit im Sinne einer regionalen Versorgung wird uns über die Jahre begleiten. Das fängt schon damit an, dass im Dachgewächshaus keine Pestizide eingesetzt werden, sondern mit Nützlingen gearbeitet wird. Bis heute ist er überzeugt, vor allem, weil hier in einem städtischen Umfeld etwas Wegweisendes entstanden ist.
Abschied von Dieter Exner: Sein Nachfolger Wolfgang Grüne überreicht ihm ein Geschenk als Dankeschön für die Zusammenarbeit
Der Abschied fiel schwer, aber er hat versprochen, dass er bei Gelegenheit das Dachgewächshaus wieder besucht. Dieter Exner geht in Ruhestand. Sein Nachfolger Wolfgang Grüne überreichte ihm ein Geschenk.