Ein spannender Austausch im Dachgewächshaus: Volker Keuter, Fraunhofer UMSICHT traf Oliver Fronk von Prior1. Das Unternehmen plant und baut Rechenzentren.
Zum Hintergrund: Das Energieeffizienzgesetz
In Deutschland verbrauchen Rechenzentren aktuell etwa 18 Milliarden kWh Strom pro Jahr. Durch die fortschreitende Digitalisierung, vor allem durch KI-Tools braucht man immer größere Datenmengen. Nun soll der immer höhere Energieverbrauch gedrosselt werden. Deshalb hat jetzt die Bundesregierung das Energieeffizienzgesetz verabschiedet. Die Absicht: Zwei Prozent jedes Jahr, in Zahlen rund 550 Terawattstunden, sollen bis ins Jahr 2030 von öffentlicher oder unternehmerischer Hand gespart werden – ganz gleich, ob an klimaneutraler oder fossiler Energie.
Abwärmenutzung
Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Gesetzes ist die Abwärmenutzung. So müssen Rechenzentren künftig Abwärme so weit wie möglich vermeiden und die entstehende Abwärme, wo möglich, wiederverwenden.
Dazu bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:
– Einspeisung in Nahwärmenetze
– Einspeisung in die Gebäudeheizung inklusive Warmwasserbereitung
Doch für beide Lösungen müssen Wärmepumpen eingesetzt werden, um auf höhere Temperaturen im Bereich von 55 Grad und 80 Grad zu kommen.
Das Unternehmen Prior1 sucht schon länger nach Lösungen, um mehr Nachhaltigkeit bei Rechenzentren zu garantieren. Gerade jetzt sind innovative Lösungen und Konzepte zur Energieeffizienz und Abwärmenutzung erforderlich, die bereits in der Konzeptphase der Rechenzentren geplant werden müssen.
Macht es Sinn, dass Rechenzentren künftig mit Vertical Farming Projekten, Aquaponik-Anlagen oder Dachgewächshäuser wie in Oberhausen kooperieren, um mit Energiekreisläufen Ressourcen zu sparen? Welche Schritte wären dafür notwendig? Und welche Rolle spielt dabei das Energieeffizienzgesetz? Das Treffen war ein Anfang…